Ich kenne die Familie Eichler schon seit über 10 Jahren und das Wichtigste, was ich von Alexander Eichler gelernt habe, ist, Pflanzen brauchen Wasser und Nährstoffe.
Wer bist Du?
Ich bin Alexander Eichler aus Waldenburg in Sachsen, Gärtner und ein lebensfroher, einfacher und entspannter Mensch. Ich bin chaotisch und in zu viel Struktur fühle ich mich unwohl.
Was machst Du?
Meine Leidenschaft ist Landschaftsgestaltung. Besonders wichtig ist mir, schöne ästhetische Plätze zu schaffen. Ich kann machen, dass man sich wohlfühlt. Du hast gerade gefragt, woher diese Leidenschaft für Ästhetik kommt. Ich war in meinem Leben sehr oft in England und speziell auch in London und in diesen Gegenden gibt es wirklich sehr viel Schönes zu sehen und zu erleben. Gärten und Gebäude, die teilweise auch schon seit Jahrhunderten Tradition sind und einfach die Blicke auf sich lenken.
Meine Erfahrung ist, ich kann Bedürfnisse befriedigen, die du noch gar nicht kennst, indem ich ästhetische Räume und Oasen schaffe.
Weshalb findest Du das attraktiv, was du machst?
Ich liebe es, nachhaltig gegenüber der Natur zu arbeiten. Und zum anderen verändern sich die Menschen in einem neuen Garten. Ein neuer Garten verändert Gewohnheiten, Lebensrhythmen und durchaus auch die Wahrnehmung. Ich tue Menschen einfach etwas Gutes. Und ich selbst bin auch ein absoluter „Draussi“ und kann auch beruflich sehr oft Draußen sein.
Was war dein schönstes Kundenerlebnis?
Woran ich da immer gleich denken muss, ist mein bisher größter geschäftlicher Abschluss. Ich bekam eine Kundenanfrage über einen Tiefbauer zu einem 40 Meter Pool. Ich habe das dann mal kalkuliert und da kam eine riesengroße Zahl raus und ich dachte, das wird eh nichts.
Der Termin lag in der Corona Zeit und es war an dem Tag ziemlich heiß. Und beim Zusammentreffen gab es ein kurzes Hallo und nach dem Drüber schauen auf das Angebot ein wiederum einfaches: „Nu, das machen wir so.“
Darf ich noch ein zweites? Wir bauten einen Garten mit einer schwebenden Terrasse, die einzig allein dafür da war, in die Ferne zuschauen und den Blick zu genießen. Und unsere Kunden fragten natürlich vorher: „Wofür brauchen wir die denn überhaupt?“ Und als wir fertig waren, kam ein ca. 3-jähriges Kind in den Garten, lief schnurstracks auf diese Terrasse, lies die Beine baumeln und schaute einfach ins Weite.
Wenn du bei einer Fee einen Wunsch hättest, welcher wäre das?
Das bei uns Menschen, die Wahrnehmung der Natur wieder Vorrang vor dem Smartphone hat.
Für mich wäre es schön, wenn du durch die Naturläufst und siehst einen in der Sonne schillernden Schmetterling, dass du ihn einfach nur beobachtest. Z.B. wenn er seinen Rüssel ausrollt und den Nektar aus der Blüte saugt. Und wenn du schön findest, kannst du ja jetzt auch noch ein Foto davon machen.


Was ist dir im Leben besonders wichtig?
Meine Ziele und das, was ich tue, muss Sinn ergeben und auch nachhaltig sein. Nachhaltig bedeutet unter anderem für mich, dass die Pflanzen, die ich in einen Garten plane auch eine Funktion haben. Da gibt es Schattenspender, Obstproduzenten, Lufterfrischer, Wasserspeicher, Augenschmeichler und vieles mehr. Und das alles sollte auch zu den Menschen passen, welche es am Ende nutzen.
Worauf freust du dich aktuell am meisten?
Auf die Himbeerernte im Garten. Die werden meist direkt gegessen und zu Marmelade verarbeitet.
Was wünschst Du meinen Lesern?
Ich würde mich freuen, wenn wir alle zusammen intensiver Schönheit wahrnehmen. Ich beschreibe es einmal mit Aufenthaltsqualität. Dazu gehören Licht und Farben, Geräusche oder auch Stille. Meine Empfehlung dazu ist das Buch von Hermann Pückler-Muskau „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ Speziell finde ich dort die Bedeutung des Wortes „pittoresk“ sehr anschaulich.
Alexander, herzlichen Dank für das interessante und ausführliche Interview.